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Deutscher Text (untere Zeile: eine reformierte deutsche Rechtschreibung)



1 Es war einmal eine Motivationstrainerin, die hatte zwei Töchter, die beide Marie hießen.

1 Es war einmal eine motivationstrainerin, di hate zwei tochter, di beide Marie hisen.

2 Die eine war fleißig, die andere faul. Eines Tages kam die Fleißige an einen Brunnen, auf dem stand: „Kein Trinkwasser!“

2 Di eine war fleisig, di andere faul. Eines tages kam di fleisige an einen brunen, auf dem stand: "Kein trinkwaser!"

3 Das steht da nur aus rechtlichen Gründen, dachte sich die Durstige.

3 Das stet da nur aus rechtlichen gründen, dachte sich di durstige.

4 Das Mädchen trank von dem Wasser und fiel aus Versehen in den Brunnen hinein, woraufhin sie ihr Bewusstsein verlor.

4 Das medchen trank fon dem waser und fil aus fersehen in den brunen hinein, woraufhin si ir bewustsein ferlor.

5 Irgendwann erwachte sie wieder in einer ihr völlig unbekannten Gegend.

5 Irgendwan erwachte si wider in einer ir folig unbekanten gegend.

6 Am Fenster eines sanierungsbedürftigen Hauses stand eine alte Frau und schüttelte ihr Kopfkissen aus.

6 Am fenster eines sanirungsbedürftigen hauses stand eine alte frau und schütelte ir kopfkisen aus.

7 Frau Holle, so hieß nämlich die Mieterin, sagte zu dem Mädchen:

7 Frau Holle, so his nemlich di miterin, sagte zu dem medchen:

8 „Kompetente Seniorenpflegerinnen wie du sind heute selten, bei mir gibt's viel Arbeit.“

8 "Kompetente seniorenpflegerinen wi du sind heute selten, bei mir gibts fil arbeit."

9 Und weil die Fleißige so arbeitsgeil war, machte sie der Frau Holle den Haushalt.

9 Und weil di fleisige so arbeitsgeil war, machte si der frau Holle den haushalt.

10 Nach einiger Zeit bekam das Mädchen jedoch Heimweh und äußerte das Begehren, nach Hause zurückkehren zu dürfen.

10 Nach einiger zeit bekam das medchen jedoch heimwe und euserte das begeren, nach hause zurükkeren zu dürfen.

11 Frau Holle gewährte ihr diesen Wunsch. Die Alte führte das Mädchen zu einem Tor, durch das sie gehen sollte.

10 Frau Holle gewerte ir disen wunsch. Di alte fürte das medchen zu einem tor, durch das si gehen solte.

12 Als die Fleißige durch das Tor schritt, regnete es von oben dioxinverseuchtes Pech auf sie herab, das nicht mehr von ihrer Haut abging.

12 Als di fleisige durch das tor schrit, regnete es fon oben dioxinferseuchtes pech auf si herab, das nicht mer fon irer haut abging.

13 Das Mädchen sagte: ''Fucking bullshit! Ich werde mich am Schicksal bitter rächen.

13 Das medchen sagte: "Fucking bullshit! Ich werde mich am schiksal biter rechen.

14 Ich studiere Mathematik und promoviere über Paradoxietheorien.''

14 Ich studire matematik und promovire über paradoxiteorien."

15 Als die Mutter ihre Tochter so pechverschmiert sah, nannte sie ihr Kind Pechmarie.

15 Als di muter ire tochter so pechferschmirt sa, nante si ir kind Pechmarie.

16 Aus Gründen des sozialen Ausgleichs schickte die Mutter nun auch ihre faule Tochter zum Brunnen. Der geschah fast dasselbe.

16 Aus gründen des sozialen ausgleichs schikte di muter nun auch ire faule tochter zum brunen. Der gescha fast daselbe.

17 Nur kam ihre zweite Tochter statt an Frau Holles Haus zu einem anderen Haus, in dem eine gewisse Frau Hölle wohnte.

17 Nur kam ire zweite tochter stat an frau Holles haus zu einem anderen haus, in dem eine gewisse frau Hölle wonte.

18 Nach zehn Minuten Erwerbstätigkeit ließ die Arbeitsdisziplin des faulen Mädchens erheblich nach.

18 Nach zen minuten erwerbstetigkeit lis di arbeitsdisziplin des faulen medchens erheblich nach.

19 Frau Hölle sagte: „In deinem Alter war ich auch ziemlich faul. Ich habe nicht mal einen Hauptschulabschluss.

19 Frau Hölle sagte: "In deinem alter war ich auch zimlich faul. Ich habe nicht mal einen hauptschulabschlus.

20 Wir lassen uns jetzt mit einem edlen Wein zulaufen, den hat mein Schwiegersohn selber geklaut.

20 Wir lasen uns jezt mit einem edlen wein zulaufen, den hat mein schwigerson selber geklaut.

21 Zum Glück ist der ganz Keller voll davon.“

21 Zum glük ist der ganze keler fol dafon."

22 Nach einem wochenlangen Saufgelage bekam auch die Faule Heimweh und begehrte, nach Hause gelassen zu werden.

22 Nach einem wochenlangen saufgelage bekam auch di faule heimwe und begerte, nach hause gelasen zu werden.

23 Frau Hölle führte sie zu demselben Tor, durch das auch Pechmarie geschritten war.

23 Frau Hölle fürte si zu demselben tor, durch das auch Pechmarie geschriten war.

24 Als das faule Mädchen durch das Tor hindurch ging, regnete es Gold auf sie.

24 Als das faule medchen durch das tor hindurch ging, regnete es gold auf si.

25 Nun war das Mädchen um einiges wertvoller, denn auch das Gold ließ sich nicht entfernen.

25 Nun war das medchen um einiges wertfoler, den auch das gold lis sich nicht entfernen.

26 Zu Hause angekommen wurde sie von der Mutter Goldmarie genannt.

26 Zu hause angekomen wurde si fon der muter Goldmarie genant.

27 Vor lauter Zorn über die Ungerechtigkeit des Lebens trat die Mutter aus der Kirche aus und ging vor ein weltliches Gericht.

27 For lauter zorn über di ungerechtigkeit des lebens trat di muter aus der kirche aus und ging for ein weltliches gericht.

28 Pechmarie wurde später die erste Professorin für Logik mit Dioxinnarben im Gesicht. Ihr Leben war völlig verpfuscht.

28 Pechmarie wurde speter di erste profesorin für logik mit dioxinnarben im gesicht. Ir leben war folig ferpfuscht.

29 Goldmarie jedoch lebte glücklich und zufrieden bis an ihr Lebensende.

29 Goldmarie jedoch lebte glüklich und zufriden bis an ir lebensende.



Die wichtigsten Änderungen in dieser vereinfachten Rechtschreibung sind:


1. Groß- und Kleinschreibung: Nur Satzanfänge und Eigennamen werden großgeschrieben.

2. Vereinfachung von Doppelkonsonanten: z.B. "muste" statt "musste".

3. Ersetzung von "ß" durch "s": z.B. "gros" statt "groß".

4. Vereinfachung von Umlauten: "ä" wird zu "e", "ö" zu "o", "ü" bleibt.

5. Vereinfachung von Dehnungs-h: z.B. "jar" statt "jahr".

6. Phonetische Schreibweise: z.B. "lingwistisch" statt "linguistisch".

7. Vereinfachung von Fremdwörtern: z.B. "tema" statt "thema".

8. Vereinfachung von "ch" zu "k" oder "sch" zu "s": z.B. "warscheinlich" statt "wahrscheinlich".

9. Vereinfachung von "v" zu "f": z.B. "fom" statt "vom".

10. Vereinfachung von "ph" zu "f": z.B. "topografi" statt "topographie".





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