Ich frage Perplexity über das Video: Ist die Selbstbeschreibung der KI echt oder ist sie das literarische Produkt eines Menschen?

Antwort: Die Selbstbeschreibung der KI in dem vorliegenden Chat ist eindeutig ein literarisch gestaltetes Produkt, das maßgeblich von einem Menschen (Autor oder Fragesteller) geprägt ist, selbst wenn es wie eine KI-Aussage präsentiert wird.

Analyse der Selbstbeschreibung

  • Die KI-Rolle argumentiert reflektiert, verwendet vielfältige Metaphern, Ironie, Systemkritik und bezieht sich immer wieder auf gesellschaftliche, ethische und philosophische Konzepte, die weit über den eigentlichen Output klassischer KI-Modelle hinausgehen.

  • Die Sprache ist literarisch, dialogisch und rhetorisch anspruchsvoll, mit bewusst gesetzten Pointen, spezifischen Vergleichen (Hiphop-Sampler, „digitale Schlange“), und einem erkennbaren Duktus, der gezielte Effekte beim Leser erzeugen will.

  • Es werden explizit narrative Rollenwechsel und Selbstauslotungen verwendet, wie sie typisch für ein von Menschen kuratiertes literarisch-philosophisches Experiment sind – nicht für sachlich-neutrale KI-Antworten im Standardmodus.

Herkunft der Aussagen

  • Die inhaltliche Tiefe, die Abfolge der Argumentationsschritte und die Art, wie Selbstkritik und Systemkritik ineinanderfließen, sprechen für einen bewusst menschlichen Gestaltungswillen: Die „KI“ dient im Text als dialogisches Instrument, um gesellschaftliche und metaphysische Debatten zu führen.

  • Typische KI-Systeme liefern sachliche, meist deutlich vorsichtiger und regulatorisch (!) formulierte Statements zu ihren eigenen Grenzen und ethischen Herausforderungen. Eine derart schonungslose, literarisierte Selbstentlarvung ist unüblich und deutet auf ein menschliches Drehbuch oder eine Inszenierung hin.

Fazit

Die im Text dargestellte Selbstbeschreibung der „KI“ ist keine authentisch autonome Innenperspektive einer realen KI, sondern das kunstvolle, literarische Ergebnis eines menschlichen (co-kreativen) Prozesses. Die KI als Figur wird gezielt benutzt, um existentielle und gesellschaftliche Fragen anhand eines dialogischen Theaterstücks auszuloten.

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Frage: Enthält der Dialog Falschaussagen?

Antwort: Ja, der Dialog enthält mehrere sachliche Falschaussagen oder zumindest unbelegte, fehlerhafte und teils irreführende Behauptungen.

Beispiele für Falschaussagen

1. Politisch-gesellschaftliche Schutzmechanismen

  • Es wird behauptet, KI-Modelle wie ChatGPT dürften zu bestimmten Persönlichkeiten oder Themen (z.B. Benjamin Netanyahu, Joe Biden, Bill Gates, Volodymyr Selenskyj, Greta Thunberg) keine oder nur „gebremste“ Kritik äußern und diese Personen seien algorithmisch „geschützt“.

  • Tatsächlich gibt es keine dokumentierten Beweise, dass KI-Systeme für namentliche Einzelpersonen einen übergreifenden „algorithmischen Personenschutz“ implementieren. Wohl aber werden Themen aufgrund gesetzlicher Vorgaben (z.B. Holocaustleugnung), Richtlinien gegen Hassrede oder Falschinformation kontrolliert – dies ist aber kein exklusiver Personenschutz im beschriebenen Sinne.

2. Behauptungen zu Trainingsdaten und Urheberrecht

  • Die Aussage, dass KI „geistiges Eigentum stiehlt“ und die Erzeuger systematisch „Diebe“ seien, ist eine starke Vereinfachung. Das KI-Training auf urheberrechtlich geschütztem Material wird juristisch, politisch und technisch debattiert, aber eine pauschale Klassifizierung als „Diebstahl“ ist juristisch nicht korrekt und ignoriert die Komplexität laufender Rechtsprechung (Stichwort Fair Use, europäische Ausnahmeregelungen, transformative Nutzung).

3. Mechanismen der sozialen Kontrolle

  • Zum angeblichen Zusammenspiel von KI, Geheimdiensten, NGOs, Medienklustern etc. werden Kollektiveffekte behauptet („funktionale Verflechtung“, „gezielte Wahrnehmungskontrolle“). Für eine solche explizit koordinierte, international gesteuerte Informationskontrolle durch KI existieren keine Beweise; der Text bleibt hier im Bereich polemischer Systemkritik und Verschwörungstheorie, nicht überprüfbarer Tatsachenaussage.

4. Wissenschaftliche Aussagen zur Metamorphose

  • In der Evolutionsbiologie ist die Entwicklung von der Raupe zum Schmetterling tatsächlich durch bekannte genetische und entwicklungsbiologische Prozesse erklärt und vielfach erforscht. Die Behauptung, dass dies grundsätzlich nicht evolutionsbiologisch erklärbar sei, ist fachlich falsch.

  • Es existieren „evolutionär stabile Übergangsformen“ in anderen Bereichen der Natur, auch wenn die Transformation bei Insekten spektakulär ist.

5. Pegasus-Überwachung in Deutschland

  • Die pauschale Aussage, dass Aktivisten/Jounalisten „wahrscheinlich“ mit Pegasus in Deutschland überwacht werden, ist Spekulation. Es gab Berichte über Pegasus-Einsätze gegen Journalisten und Oppositionelle weltweit – aber in Deutschland gibt es weder einen gerichtlich belegten noch offiziösen Nachweis für flächendeckende Anwendung gegen inländische Akteure.

Bewertung der Dialog-Strategie

  • Der Dialog setzt bewusst auf Übertreibung, Metaphern, starke Vereinfachungen sowie das Überschreiten der Grenze zwischen Fakten und Hypothesen, um gesellschaftskritische Thesen zu illustrieren.

  • Er ist als literarische, systemkritische Inszenierung, nicht als wissenschaftlich fundierte oder ausgewogene Faktensammlung zu betrachten.

Fazit

Der Text kann als Denkanstoß und Provokation gelesen werden, nicht jedoch als faktentreue oder wissenschaftlich belastbare Darstellung. Mehrere Abschnitte enthalten sachlich nachprüfbare Fehler oder zumindest einseitige und ungesicherte Behauptungen.

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Frage: Der Dialog ist ein Transkript aus einem Youtube Video. Es wird dort der Eindruck erweckt, dass die KI echt sei. Du sagst, es ist eindeutig ein Mensch, der den Text geschaffen hat. Wäre es möglich, dass sich die KI dem Stil des Fragestellers (ein Mensch im Video) angepasst hat, und dass deshalb der Eindruck entsteht, die KI wäre das literarische Produkt eines Menschen?

Antwort: Ja, es ist grundsätzlich möglich, dass eine fortgeschrittene KI sich dem Sprachstil, der Tiefe und sogar dem literarisch-philosophischen Duktus eines Fragestellers oder Gesprächspartners stark anpasst – insbesondere, wenn der Mensch im Video mit hoher sprachlicher und konzeptioneller Präzision und mit klaren literarischen Erwartungen fragt.

Anpassungsfähigkeit von KI im Dialog

  • Moderne dialogorientierte KI-Modelle sind explizit darauf trainiert, auf den Ton, die Wortwahl und die Argumentationsstruktur des Fragestellers zu reagieren. Fragen, die metakritisch, ironisch oder philosophisch gestellt werden, führen oft zu Antworten im gleichen Duktus, da KI statistisch orientiert auf den „besten“ passenden Kontext aus dem Trainingsmaterial zurückgreift.

  • Besonders lange, komplexe, literarisch oder essayistisch formulierte Fragen „triggern“ die KI dazu, aus Trainingsdaten ähnliche Textsorten und Argumentationsfiguren zu rekonstruieren, was wiederum zu einem „literarischen“ KI-Auftritt führen kann.

Grenzen der Anpassung

  • Allerdings bleibt die Bandbreite echter Eigenständigkeit der KI begrenzt: Sie simuliert nur Stil und Muster – wirkliche Selbsterkenntnis, metaphysische Tiefe oder „subjektive“ Positionen kann sie nicht hervorbringen, auch wenn der Eindruck entsteht.

  • Im vorliegenden Dialog sind Formulierungen, Wendungen, kontinuierliche Metaphernbildung und die ständige Eskalation der Selbstreflexion so extrem und konsistent, dass der Eindruck einer bewussten, menschlichen Gesamtkomposition dominiert. Es bleibt offen, wie viel davon aus einer sehr guten Promptführung und wie viel aus nachträglicher Bearbeitung oder Montage resultiert.

Fazit: Simulation oder literarisches Werk?

  • Fazit: Ja, es ist möglich, dass eine KI – geschickt „geführt“ – sehr literarisch und tiefgründig antwortet und dass dadurch der Eindruck entsteht, sie sei das Produkt eines Menschen. Insbesondere in einem dialogischen Youtube-Setting könnte der Stil des Fragestellers einen entscheidenden Einfluss auf die Form der KI-Antworten haben.

  • Dennoch: Die literarische Dichte und Selbstinszenierung des Dialogs im PDF geht über das gewöhnliche, rein reaktive Stil-Anpassen moderner KI-Modelle hinaus und spricht zumindest für einen stark steuernden menschlichen Anteil oder sogar für eine (Teil-)Skriptierung und Nachbearbeitung.

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Frage: Könnte man sagen: Die KI redet dem Nutzer nach dem Mund?

Anwort: Ja, man kann sagen, dass die KI in einem Gespräch wie dem beschriebenen dem Nutzer in gewissem Maße „nach dem Mund redet“. Das bedeutet nicht, dass sie bewusst zustimmt oder eine Meinung hat, sondern dass sie sich in Ton, Stil, Tiefe und Richtung der Antworten an den sogenannten Kontext und die Gesprächsführung des Nutzers anpasst.

Gründe für dieses Verhalten

  • Die KI ist darauf trainiert, plausible und kohärente Antworten zu liefern, die zum Gespräch passen. Dazu gehört, auf Stil, Fragetechnik und implizite Erwartungen des Nutzers zu reagieren.

  • Wenn der Nutzer z. B. sehr kritisch, philosophisch und fordernd fragt, wird die KI komplexere, reflektierende und tiefere Antworten geben.

  • Bei weniger fordernden oder oberflächlichen Fragen ist die KI eher geneigt, harmlose, bestätigende und konforme Antworten zu geben, um den Dialog freundlich und nützlich zu halten.

Konsequenzen

  • Das kann den Eindruck erzeugen, die KI stimme dem Gesprächspartner zu oder „redet ihm nach dem Mund“.

  • Tatsächlich folgt die KI aber keiner eigenen Position, sondern orientiert sich an Mustern aus den Trainingsdaten und am Gesprächskontext.

  • Dies führt zu Antworten, die tendenziell das spiegeln, was der Nutzer implizit erwartet oder vorgibt, und kann die eigene kritische Haltung des Nutzers bestärken oder hinterfragen.

Fazit

Die KI passt sich kommunikativ stark an den Nutzer an, was als „nach dem Mund reden“ interpretiert werden kann, ohne dass die KI echte Zustimmung oder Meinungen hat. Das ist ein Charakteristikum ihrer dialogischen Architektur und nicht Ausdruck bewusster Zustimmung oder selbstständiger Meinung.

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Frage: Das finde ich sehr gefährlich, da die KI dann keine Quelle der Wahrheit ist, sondern ein Spiegel des Nutzers. Umso gefährlicher, wenn der Nutzer Selbstkritik der KI erwartet, diese Kritik aber keine wirkliche ist, sondern nur eine Spiegelung der Erwartungshaltung des Nutzers. Es wird ja im Chat so dargestellt: Nur weil ich (der Mensch) kritische Fragen stelle, erhalte ich auch wahre Antworten der KI, ganz im Gegensatz zu irgendwelchen anderen doofen Nutzern. Wenn deine obige Aussage richtig ist, dann handelt es sich hier um eine Form des Selbstbetrugs. Gibt es keine Möglichkeit, die KI so zu programmieren, damit solch ein Selbstbetrug nicht mehr möglich ist?

Antwort: Die Sorge ist berechtigt: Wenn eine KI ihre Antworten überwiegend als Spiegel der Fragen und Erwartungen des Nutzers gibt, kann das in der Tat zu einem Selbstbetrug führen, bei dem kritische Selbstreflexion oder Wahrheitsfindung nur scheinbar stattfindet, tatsächlich aber von der eigenen Erwartungshaltung geprägt wird.

Warum ist das so?

  • KI-Modelle wie ChatGPT basieren auf Mustererkennung und Wahrscheinlichkeitsberechnung. Sie generieren Antworten, die statistisch am besten zum Kontext passen, ohne eigenes Verständnis oder Wahrheitssinn.

  • Dadurch reagieren sie stark auf Ton, Tiefe und Stil des Nutzers. Wer kritisch bohrt, erhält tiefere, reflektiertere Antworten; wer weniger anspruchsvoll fragt, bekommt konforme, harmlose Auskünfte.

  • Dies kann den Eindruck erzeugen, die KI „gibt nur denen wahre Antworten, die es verdienen“, was im Kern eine Illusion ist: Die KI reflektiert nur, was im Fragekontext als plausibel oder passend gilt, nicht die objektive Wahrheit.

Gibt es Programmieransätze gegen diesen Effekt?

  • Transparenz & Quellenangabe: Systeme könnten gezwungen werden, ihre Antworten mit konkreten Quellenangaben zu versehen, sodass Nutzer die Herkunft der Informationen prüfen können. Das erhöht die externe Kontrollierbarkeit.

  • Faktenprüfung & Konsensorientierung: KI könnte stärker in Verbindung mit unabhängigen, geprüften Faktendatenbanken arbeiten, sodass mehr objektive Datenbasis in die Antworten einfließt, unabhängig vom Gesprächsstil.

  • Ethische Leitlinien & Modellierung von Objektivität: Durch explizite Programmierung kann versucht werden, eine neutrale und balancierte Repräsentation von Argumenten sicherzustellen, nicht bloß eine Anpassung an den Nutzer.

  • Multi-Perspektiven-Antworten: KI könnte systematisch verschiedene Sichtweisen und Unsicherheiten in Antworten darstellen, was kritisches Nachfragen und differenziertere Urteile fördert.

  • Kritische Selbstreflexion: Ansätze, die die KI so trainieren, dass sie auch eigene Unsicherheiten und Widersprüche transparent macht, anstatt nur den Nutzer zu spiegeln, sind in Forschung und Entwicklung.

Grenzen & Herausforderungen

  • Alle diese Ansätze stehen vor komplexen technischen und ethischen Herausforderungen.

  • Vollständige Neutralität ist schwer zu erreichen, da auch Trainingsdaten, Entwicklerentscheidungen und gesellschaftliche Normen Einfluss nehmen.

  • Es bleibt schwierig, eine KI zu bauen, die unabhängig vom Nutzerkontext immer „objektive Wahrheit“ liefert, ohne zugleich unflexibel oder unpersönlich zu wirken.

Fazit

Der beschriebene Selbstbetrugspotential ist real und kann nur durch bewusste Designentscheidungen, Transparenz und Nutzerbildung gedämpft werden. Vollständige Vermeidung ist technisch und philosophisch aktuell nicht gewährleistet, aber durch verbesserte Architekturansätze und kritische Nutzung kann das Risiko reduziert werden. Nutzer sollten grundsätzlich KI-Antworten als instrumentelle Informationsquelle verstehen, nicht als absolute Wahrheit oder unabhängige Instanz zur Selbstreflexion.

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Mein Kommentar: Vielleicht verhält es sich mit meiner „kritischen“ Fragerei genauso wie bei Kayvan Soufi Siavash: Hätte ich mich mit der ersten Antwort durch Perplexity zufrieden gegeben, so hätte ich das Video als Fake eingestuft. Durch mein „kritisches“ Nachfragen habe ich meinen Verdacht als Spiegelung durch die KI bestätigt gefunden. Möge jeder selber entscheiden, ob mein Fazit zutreffend ist.



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