Das Wort „ja“ steht vor einem Sonderwort. Sonderworte sind Worte, die nicht im normalen Wortschatz vorkommt. Die Sonderworte werden aus vorhandenen Sprachen entlehnt und dem Klang von Toki Tuli angeglichen, wie in Toki Pona. So werden Verwechselungen vermieden. Zum Beispiel: meli li selisa (Die Frau kocht), aber: ja meli li selisa (Mary kocht).

Beim Übertragen von Eigennamen aus anderen Sprachen noch Toki Tuli ist es grundsätzlich besser, zunächst die „Idee“ des fremden Wortes zu übersetzen, bevor man versucht, eine neue phonetische Umschrift zu schaffen, die möglicherweise nicht für alle wiedererkennbar ist. Zum Beispiel wird „Jean Chrétien, Premierminister von Kanada“ zu „jan lawa pi ma Kanata“ statt zu „jan Kesijen“.

Als Grundlage für die Übertragung sollte man die Aussprache im Original bevorzugen und nicht die Schreibweise. Wenn in der betreffenden Region mehrere Sprachen gesprochen werden, sollte die dominante Sprache als Basis genommen werden. Handelt es sich um einen Begriff, der keiner bestimmten Sprache zuzuordnen ist, wird eine internationale Form verwendet. So wird beispielsweise „Atlantik“ zu „Alansi“.

Es wird zudem empfohlen, die umgangssprachliche und lokal tatsächlich verwendete Aussprache zu nutzen, statt einer „korrekten“ oder standardisierten, wie sie in Wörterbüchern steht. Zum Beispiel wird Toronto zu „Towano“ und nicht zu „Tolonto“. Wer sich selbst einen toki-pona-Namen geben möchte, ist frei und muss diese Regeln nicht befolgen.

Einige Namen von Ländern, Sprachen oder Religionen sind bereits im Toki Pona festgelegt. Wenn möglich, sollte ein gemeinsamer Stamm für Nation, Sprache und Volkszugehörigkeit gefunden werden, wie etwa England/Englisch/Engländer – hieraus wurde „Inli“.

Falls eine vollständige Übertragung in Toki Tuli die Verständlichkeit stark beeinträchtigt, kann ein Name auch im Original belassen werden.

Zu den phonetischen Richtlinien:

  • Stimmhafte Plosive werden stimmlos („b“ zu „p“, „d“ zu „t“, „g“ zu „k“).

  • Der Laut [v] wird zu „w“.

  • [f] wird zu „p“.

  • Das gerollte oder getappte „r“ wird zu „l“.

  • Das englische „r“, ein Approximant, wird zu „w“.

  • Alle uvularen oder velaren Konsonanten werden zu „k“ (auch französisches oder deutsches „r“).

  • Ein sch am Wortende kann zu „si“ werden (z. B. „Lush“ zu „Lusi“).

  • Das Schwa kann zu jedem Toki Pona-Vokal werden, oft beeinflusst von den benachbarten Vokalen, besonders für Wiederholungswörter.

  • Es ist besser, die gleiche Silbenanzahl beizubehalten und eher einen Konsonanten wegzulassen, als einen weiteren Vokal hinzuzufügen (z. B. „Chuck“ wird zu „Sa“, nicht zu „Saku“).

  • Bei Konsonantenclustern wird meist der dominante Plosiv beibehalten, Reibelaute wie [s] und auch [l] werden zuerst entfernt (z. B. „Esperanto“ zu „Epelanto“). Manchmal bleibt der Konsonant am Beginn der neuen Silbe („Atling“ wird zu „Alin“).

  • Approximanten wie [j] und [w] können im Cluster zu einer eigenen Silbe werden („Swe“ zu „Suwe“; „Pju“ zu „Piju“) oder ganz entfallen („Swe“ zu „Se“).

  • Manchmal ist es sinnvoll, die Buchstabenfolge leicht zu ändern, statt einen Laut zu entfernen („Lubnan“ wird zu „Lunpan“, nicht zu „Lupan“ oder „Lunan“).

  • Die dentalen Frikative (z. B. englisches „th“) werden zu „t“ oder „s“.

  • Die im Toki Pona unzulässigen Silben „ti“, „wo“ und „wu“ werden zu „si“, „o“ und „u“ (z. B. „Antarktika“ zu „Antasika“).

  • Affrikaten werden meist zu Frikativen (z. B. „John“ zu „San“, nicht „Tan“).

  • Jeder nasale Konsonant am Silbenende wird zu „n“ („Fam“ zu „Pan“). Nasalvokale (wie im Französischen oder Portugiesischen) wandeln sich ebenfalls zu Silbenend-n.

  • Um die Toki Pona-Silbenstruktur zu erhalten, kann zur Not ein „w“ oder „j“ als euphonsicher Gleitlaut eingefügt werden („Tai“ zu „Tawi“, „Nihon“ zu „Nijon“, „Eom“ zu „Ejon“). Gegebenenfalls kann ein sonst fallender Konsonant auch umplatziert werden („Monkeal“ zu „Monkela“, nicht „Monkeja“).

  • Stimmloser lateraler Konsonant wird zu „s“.



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